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>>Effektiv lernen, selbstsicher mitreden:<< AUDIOropa-Team-Teaching-System im BFW Vermittlungskontor Hamburg

Die BFW Vermittlungskontor GmbH Hamburg engagiert sich mit Qualifikations-Angeboten und Vermittlungs-Service für die Öffnung beruflicher Perspektiven für Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf. Zu dem in den Aus- und Weiterbildungsprogrammen geförderten Personenkreis zählen unter anderen auch Gehörlose und Schwerhörige.

Integratives Konzept führt Hörgeschädigte und Normalhörende in gemeinsamen Seminaren zusammen

Konsequent der sozialintegrativen Idee verpflichtet, unterrichtet die Einrichtung des Berufsförderungswerks Hamburg Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen und Normalhörende in gemeinsamen Seminaren. Der hohe Geräuschpegel in den Räumen erschwerte es Hörgeräteträgern und Trägern von Cochlear-Implant-Systemen (CI) häufig, dem Unterricht verstehend zu folgen. Hochgradig Hörgeschädigte erhielten deshalb vor allem besondere Plätze, die ihnen hörunterstützend das Lippenlesen am Dozenten erleichterten. Zeitweise war es darüber hinaus notwendig, Gebärdensprachdolmetscher hinzuzuziehen.

Die soziale Integration innerhalb der Seminarbesucher beschränkte sich vor allem auf die Anwesenheit in einem gemeinsamen Raum, unter derselben Zielsetzung. »Interaktive Kommunikation war nur in sehr eingeschränktem Maß möglich«, so Martin Witt, Inhaber ›Der Hörladen‹, Norderstedt. Der Dienstleister mit einem breiten Portfolio an audiologischen Systemen stellte Margret Lüder, Lehrberaterin und Dozentin beim BFW Vermittlungskontor, eine Team-Teaching-Konfiguration mit 2,4-GHz-Sende-/Empfangeinheiten des AUDIOropa-Portfolios vor.

»Induktiv hören«

Hörgeräte oder Cochlear-Implant-Systeme (CI), die über eine integrierte T-Spule verfügen, können induktiv übermittelte Audiosignale empfangen. Je nach Auswahl des Schallwiedergabe-Modus stellen diese Hörsysteme ausschließlich das Induktiv-Signal oder dieses bei gleichzeitigem Empfang des Mikrofon-Signals zur Verfügung. Die induktive Übermittlung der Signale erfolgt über Ringschleifensysteme, die – je nach Installationsgröße – ganze Räume oder nur begrenzte Zonen versorgen, fest installiert oder mobil. Die kleinste Ausführung einer Ringschleife wird als Teleschlinge bezeichnet. Diese trägt der Benutzer beispielsweise um den Hals. Die Teleschlinge überträgt die Signale von einem Empfangsgerät, beispielsweise einem Funk-Empfänger, bei kurzer Reichweite zum nahen Hörgerät oder CI-System.

In der betreffenden Seminargruppe des BFW-Vermittlungskontors verwenden zwei CI-Träger, die ohne das System gehörlos wären, eine an ihre AUDIOropa-Sende-/Empfangseinheit angeschlossene Teleschlinge. Der Dozent und die normalhörenden Gruppenmitglieder setzen jeweils einen Sender ein. Das Mikrofon zur Sprachaufnahme ist in die jeweiligen Geräte integriert.

Gehörlose und Normalhörende kommunizieren virtuos und nahezu barrierefrei miteinander

Schon während des Praxistests zeigte sich eine enorme Steigerung der Kommunikationsqualität innerhalb der betreffenden Seminargruppe. Der Gewinn an sozialer Integration zeigte sich nicht nur während des Unterrichts, sondern auch in der zwanglosen Begegnung während der Pausen als ausgesprochen belebend. Margret Lüder: »Zu dem Zeitpunkt, als uns das System präsentiert wurde, standen wir vor der schweren Entscheidung, die Gruppe zu teilen, weil die Kommunikation auf ›zwei Ebenen‹ erhebliche Probleme bereitete, die Seminarinhalte unter gleichzeitiger Motivation aller zu vermitteln«.

Mit dem Einsatz des Team-Teaching-Systems hätte das Miteinander auf Anhieb eine beachtliche Dynamik entwickelt, bestätigt Margret Lüder, was sich besonders in mehr Souveränität, Selbstsicherheit und Spontaneität der Hörgeschädigten bei den interaktiven Seminaranforderungen zeigte.